Ein Foto aus der Produktion
© Andrea Salzmann

Ballhof Zwei

mehr als genug

Doris Uhlich (AT)

PRESSE

[…] Eine leere Bühne, zwei Stühle, zwei Frauen. Die eine zitiert ein Gedicht von Baudelaire über die Schönheit, die andere tanzt währenddessen. Wenig scheinen sie miteinander zu tun zu haben, doch vereint sind sie in der Suche nach Antworten auf die Fragen des Abends: Was ist Schönheit und gibt es den perfekten Körper für den Tanz? […] Livetelefonate auf der Bühne: mit einem Mann mit Glatze, zwei Tänzerinnen und einem Blinden. […] Sehr eindringlich wird deutlich, dass der Begriff der Schönheit relativ ist. Dann zieht sich Doris Uhlich splitterfasernackt aus und stäubt ihren ganzen Körper mit Babypuder ein. […] Uhlich lässt Oberschenkelmasse und Bauchfett erzittern, ihre Brüste vibrieren - hoch ästhetisch und verstörend zugleich […]. […] Es ist ein zutiefst politisches Tanz-Werk […] [u]nd es macht auf eindringliche Weise deutlich, dass Tanz mehr ist und kann als perfekte Tänzerkörper in schöne Bewegungen zu versetzen.“
NDR Kultur, 06. September 2017

ankündigungstext

Auch wenn sich die Ausdrucksformen des professionellen Bühnentanzes schnell wandeln, so bleibt doch die Erwartungshaltung an die Körperformen der Tänzer*innen mehrheitlich gleich: Durch hartes Training gestählt, schlank und ästhetisch sollen sie daherkommen. Die österreichische Tänzerin und Choreografin Doris Uhlich, selbst von Rezensent*innen bereits als „korpulent“ beschrieben, hinterfragt zusammen mit der Tänzerin Virginie Roy den Stellenwert des äußeren Erscheinungsbildes für ein Stück. In ihren durchdrungenen, mit einer gehörigen Prise Humor und Selbstironie gewürzten Arbeiten thematisiert sie den menschlichen Körper – auch ihren eigenen - und seine Bewegungsenergie. Wie kann ein außergewöhnlicher Körper zum Markenzeichen werden? Wer und was ist eigentlich schön und was nicht? Nach „mehr als genug“ ist dies schwer zu sagen.

(ca. 60 Min.)

cast & credits

Choreographie: Doris Uhlich
Mit: Doris Uhlich, Virginie Roy und Gästen
Dramaturgie: Andrea Salzmann, Judith Staudinger
Licht & Ton: Gerald Pappenberger

Produktion: Theresa Rauter & Christine Sbaschnigg
Co-Produktion: Doris Uhlich / brut , Wien / Les Subsistances, Lyon

Mit Unterstützung der Kulturabteilung der Stadt Wien und des Bundesministeriums für Bildung, Wien.

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