TANZtheater INTERNATIONAL: Die Hannover Edition 2020

Besondere Zeiten verlangten 2020 ein besonderes TANZtheater INTERNATIONAL.

Vom 12. bis zum 14. September 2020 stellten wir die Hannover Edition vor: in einem deutlich kleineren Format, doch mit dem klaren Willen, dem zeitgenössischen Tanz in Pandemie-Zeiten zumindest für drei Tage in der Orangerie Herrenhausen zum Auftritt zu verhelfen. Diese ungewöhnliche Festivalausgabe, die 35igste, konfrontierte die Freund*innen des Tanzes mit der Vielfalt tänzerischer Ausdrucksmöglichkeiten in der Landeshauptstadt. Die Hannover Edition als Bekenntnis für den Tanz - eine Artikulation von Kunst, die für Lebendigkeit steht.

Weiterlesen …

Programm | 12. + 13. + 14.09.20 | 20.00 Uhr

Eine Tour d’Horizon tänzerischen Vokabulars. Mit dabei waren Michèle Seydoux und Giovanni Visone (beide beim Staatsballett Hannover), ebenso Francisco Baños Diaz (Preisträger beim 2020 digital ausgetragenen Internationalen Wettbewerb für Choreographie), Marco Goecke, Choreograf und Ballettdirektor des Staatsballett Hannover mit dem Solo TUÉ, dazu Passagen aus ZERO, mit Minako Seki und Yumiko Yoshioka, einer Produktion der Commedia Futura und Auszüge aus der Arbeit CHEER (am 12. + 13.09.), die Felix Landerer zuvor nur per Stream zeigen konnte.

ZERO (Ausschnitt, ca. 8 Min.)
© ?

Die japanischen Tänzerinnen und Choreografinnen Minako Seki und Yumiko Yoshioka verbindet eine langjährige Zusammenarbeit in Deutschland. Diese ruhte zuletzt viele Jahre, bis sie wieder zu neuem Leben fand: Mit „ZERO“ entsteht jetzt die zweite Produktion nach dem Erfolgsduett „TWO“, das 2018 auch beim Festival zu sehen war. Darin treten Seki und Yoshioka tänzerisch eine Reise zum Nullpunkt an, die zugleich auch für einen Neubeginn steht.

Cast & Credits

Choreografie und Tanz: Minako Seki, Yumiko Yoshioka
Regie: Wolfgang A. Piontek
Musik: Benjamin Kövener

Eine Produktion von Commedia Futura

 

THE WATERS AND THE BUBBLES TOO (ca. 10 Min.)
© Lilit Hakobyan

Der gebürtige Italiener Giovanni Visone ist bereits seit 2016 in Hannover als Ensemblemitglied des Staatsballetts zu erleben. Seine Choreografie mit dem verheißungsvollen Titel „THE WATERS AND THE BUBBLES“ für vier Tänzer*innen des Ensembles ist während der Corona-Pause entstanden.

Cast & Credits

Choreografie: Giovanni Visone
Tanz: Sandra Bourdais, Chiara Pareo, Maurus Gauthier, Louis Steinmetz
Musik: Balkan Beat Box, Randomer

Entstanden im Rahmen von „all you can dance“ der Staatsoper Hannover

TUÉ (ca. 7 Min.)
© Regina Brocke

Der hannoversche Ballettdirektor Marco Goecke hat mit „Tué“ ein herausragendes Solo für eine Tänzerin geschaffen. Mit seiner eindringlichen und unverkennbaren Tanzsprache gelingt es ihm seit Jahren, national wie international Ausrufezeichen zu setzen und dies auch seit der Spielzeit 2019/2020 in Hannover.

Cast & Credits

Choreografie: Marco Goecke
Tanz: Ana Paula Camargo
Musik: Barbara

 

CHEER (Ausschnitt, ca. 8 Min.) - am 12. + 13.09.20
© Arne Gutknecht

Der hannoversche Choreograf Felix Landerer gründete neben seiner internationalen Arbeit in der Landeshauptstadt seine Kompanie Landerer & Company; jüngst wurde er zudem künstlerischer Co-Leiter des neuen Ensembles of curious nature. Für sechs Tänzer*innen daraus hat er „CHEER“ choreografiert, eine Arbeit, die sich mit dem Körper als Spiegelung des Vergehens und der Auseinandersetzung mit der Gegenwart beschäftigt.

Cast & Credits

Choreografie: Felix Landerer
Tanz: Sara Enrich Bertran, Luigi Sardone, Anila Mazhari, (Zander Constant), (Aron Nowak), Aurélie Robichon
Musik: Christof Littmann
Kostüme: Min Li

Produktion: Letonja & Landerer gUG
Koproduziert von Landerer&Company und steptext dance project

 

 

BETWEENNESS (ca. 12 Min.)
© Lilit Hakobyan

Die Choreografin und Tänzerin Michèle Seydoux ist gebürtige Schweizerin und seit 2009 Ensemblemitglied des Staatsballetts Hannover. In ihrem intensiven Duett „Betweenness“ zum gleichnamigen mystisch anmutenden Musiktitel von Maewen Forest wagt sie einen Blick in das „Dazwischen“ und beleuchtet, was uns verbindet und uns trennt.

Cast & Credits

Choreografie: Michèle Seydoux
Tanz: Michèle Seydoux, Davide Sioni
Musik: Maewen Forest

Entstanden im Rahmen von „all you can dance“ der Staatsoper Hannover

I’LL DO THE TALKING (ca. 10 Min.)
© Lilit Hakobyan

Der Weg des spanischen Choreografen Tänzers, Musikers und DJs Francisco Baños Diaz führte bereits zwei Mal nach Hannover: Nach einem zweijährigen Engagement ab 2012, wurde er 2019 erneut Ensemblemitglied beim Staatsballett. Als Choreograf erhielt er u.a. den 3. Preis des diesjährigen “Internationalen Wettbewerbs für Choreographie” für sein Duett “TOOTHPICKS”.

Cast & Credits

Choreografie: Francisco Baños Diaz
Tanz: Sandra Bourdais, Lilit Hakobyan, Giovanni Visone, Chiara Pareo, Louis Steinmetz
Musik: Kablam

 

Pressestimmen (Auszüge)

„In den Vorjahren erstreckte sich das Festival über zehn Tage und präsentierte ebenso viele internationale Produktionen. Weil die Pandemie dies unmöglich gemacht hat, gibt es nun immerhin mit einer Hannover Edition des Festivals sechs Kurzchoreografien und Ausschnitte aus Stücken lokaler Tanzschaffender zu sehen. Alles in eine Stunde zu packen hätte leicht zur lieblosen Nummernrevue werden können. Doch das Gemeinschaftsprojekt der Festivalleiterin Christiane Winter, des Staatsballetts unter der Leitung von Marco Goecke, der Commedia Futura, des Choreografen Felix Landerer und der Ballettgesellschaft Hannover ist ein Heimspiel mit viel Herzblut. Es zeigt eine überraschend große Bandbreite des zeitgenössischen Tanzes made in Hannover. […]“
Hannoversche Allgemeine Zeitung, 14. September 2020

„Christiane Winter hat die Kunst des Möglichen vollbracht: Die Pandemie-Ausgabe von TANZtheater INTERNATIONAL bietet einen spannenden Querschnitt des zeitgenössischen Tanzes, erstmals als Hannover Edition. […]“
NDR Kultur, 13. September 2020

„Ein Jahr ganz ohne ‚Tanztheater International‘? Diesen Triumph wollte die Festivalleiterin dem Virus nicht gönnen. Also organisierte sie eine rund einstündige ‚Hannover Edition‘ mit Produktionen, die vor Ort greifbar waren.[…] Hannover hin oder her, international ging’s trotzdem zu. […]“
Neue Presse, 14. September 2020